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USB-Odyssee

Nach dem Aufbau meines neuen Schreibtisches habe ich endlich einfacheren Zugang zu allen Kabeln an meinem Heim-PC. Also genau der richtige Zeit ein paar Tests durchzuführen, wie ich am besten meine USB-Festplatten anschließe.

Bisher sah mein Setup so aus: Alle möglichen Geräte teilen sich die Onboard-USB-Schnittstellen. Die Festplatten hängen jedoch an einer PCI-USB-Schnittstellenkarte, um zu verhindern, das das BIOS versucht, davon zu booten. Gerade bei der 1TB-Platte verhindert allein der (nicht abschaltbare) Erkennungsvorgang nämlich schon das Hochfahren des Rechners. Außerdem interessierten mich die Einflüsse von HUBs und der Qualität der Kabel.

Zum Test wurde jeweils die selbe ca. 2GB große Videodatei transferiert. Gemessen wurde die Zeit (gemittelt über mehrere Versuche):

Versuch Zeit (ca.)
Onboard back 1:23 min
Onboard front 1:23 min
PCI no Name 1:51 min
Onboard back – billiges Kabel 1:23 min
Onboard back – mit USB-Hub 1:26 min
PCI D-Link 2:00 min

Die Beobachtung bestätigt, dass zwar keiner der Tests die theoretische USB2-Datenrate von 480 MBit/s erreichen (grob berechnet landen wir bei 24,7 MByte/s, also etwa der Hälfte), der einzige messbare Einfluss jedoch die PCI-USB-Karte ist. Der HUB erzeugt nur eine minimale Verzögerung, das 3-Euro-Kabel aus der Grabbelbox ist genauso fix wie das mit der Platte mitgelieferte Kabel. Der Geschwindigkeitsverlust über die PCI-Karte ist aber schon recht deutlich.

Da ich die PCI-Karte sehr billig gekauft habe, vermutete ich nun schlechte Produktqualität. Für ca. 10 Euro bietet die Karte 5 USB- und 2 Firewire-Ports. Also lief ich zum nächstgelegenen Hardwarehändler und erstand eine doppelt so teure Karte von D-Link. Ein Markenprodukt mit weniger Ports (nur noch 4 USB) und der Werbeaussage volle 480 MBit/s auf dem USB zu liefern.

Erster auffallender Unterschied war, dass im Gegensatz zum Board und der alten Karte nun NEC-Chips statt denen von VIA ihren Dienst verrichteten. Das Ergebnis im Test: glatte 10 Sekunden langsamer als die No-Name Karte. Enttäuschung auf der ganzen Linie.

Unklar ist mir aber die Frage, warum beide Karten so schlecht abschließen. Ist der PCI-Bus so langsam? Sind beide Karten schlecht implementiert? Die Karte war zumindest immer das einzige Gerät auf dem PCI-Bus und die Festplatte das einzig angeschlossene. Und laut Wikipedia müsste der PCI-Bus ab 2.0 locker die Datenrate bewältigen.

Somit habe ich nun wieder die No-Name Karte eingebaut und daran alle USB-1.1-Geräte angeschlossen. Die Platten kommen nun an die Onboard-Ports, auch wenn das bedeutet, ich kann die Terabyte-Platte erst nach dem Booten anschließen kann. Für eine Backup-Platte ist es aber wahrscheinlich eh keine schlechte Idee, sie nicht immer am Gerät zu haben. Allerdings muss ich nun etwas disziplinierter beim Backup sein.