Archiv für den Monat: Januar 2009

LED als Halogen-Ersatz

Bisher waren mir LED-basierte Leuchtmittel für den Hausgebrauch einfach zu teuer. Rund 10 Euro anstelle weniger Cent für eine herkömmlich Glühlampe erfordern schon viel Idealismus. Denn bis sich bei dem Preisunterschied die Stromeinsparung im Geldbeutel bemerkbar macht, dauert es schon eine Weile.

Nun ergab sich aber die Chance zum Test: Lidl bot LED-Strahler (mit 18 LEDs) für knapp 5 Euro an, passend in einer GU10 Fassung wie sie meine Lichtinstallation im Flur benötigt. GU10-Strahler zeichnen sich dadurch aus, dass sie direkt an 230 Volt Spannung betrieben werden. Das macht sie offenbar sehr teuer (3-4 Euro als Halogen) und aber anscheinend auch fehleranfällig. Ich hab bestimmt alle 5 Strahler schon einmal ausgetauscht. Einer ist sogar mit Funkenregen explodiert (so ziemlich mit Beginn des letzten Irak-Krieges, was wenig erbaulich war). Momentan sind 3 von ihnen defekt, ohne ausgetauscht worden zu sein. Nicht das ich es aufgegeben hätte, aber allein die Rechnung 5×50 Watt lässt einen da schon etwas an der Notwendigkeit von so viel Licht zweifeln. Denn eigentlich ist mein Flur auch mit zwei Strahlern nicht wirklich dunkel.

Also der ideale Ersatz: Kaum teuerer, langlebig und nur 1 Watt Leistungsaufnahme. Was man allerdings nirgends findet, ist eine Angabe zum Vergleich der Lichtstärke der LEDs mit einem herkömmlichen Strahler. Bei anderen Energiesparlampen war sowas zumindest früher mal üblich. Normalerweise sollte einen das schon stutzig machen. Allerdings wollte ich ja testen. Also – gesagt, getan – kaufte ich im nächsten Lidl (zwei Stunden nach Öffnung) den Restbestand von 3 Strahlern auf.

Solche guten Nachrichten verbreitet man ja gerne per Twitter. (b)nSonic war so nett, mich auf seinen LED-Erfahrungsbericht in seiner Podcast Episode #74 hinzuweisen – der allerdings eher ernüchternd ausfiel. Aber egal, immerhin waren ja seitdem zweieinhalb Jahre potentieller Entwicklungszeit vergangen und am Kauf konnte ich jetzt eh wenig ändern.

Somit stieg ich am späten Abend auf die Leiter und tauschte gespannt den ersten defekten gegen einen neuen LED-Strahler.

Erste Wahrnehmung: die Farbe. Obwohl ich beim Fotografieren sehr auf Farbtemperaturen und Farbabgleich achte und auch versuche, diese gezielt einzusetzen, war mir nicht bewusst, wie warm eigentlich das Licht eines Halogenstrahlers ist. Bis ich den Kontrast des kalten LED-Lichtes sah. Extremer Unterschied.

Dann, die Lichtstärke: Gegen die Helligkeit des 50-Watt-Strahlers ist dieses eine Watt nur ein schwaches Leuchten. Bereits bei 20 Watt kann man nicht mehr direkt in einen Halogenstrahler schauen. Beim LED-Gegenstück ist das allerdings problemlos möglich. Zudem ist beim LED-Strahler das Licht sehr auf einen Punkt gerichtet, während in der Halogenvariante ein sehr breiter Lichtkegel entsteht.

Fazit: Die Idee, einen Halogenstrahler problemlos durch LED-Technologie zu ersetzen, kann man beim aktuellen Stand der Technik direkt wieder vergessen. Allerdings gibt es durchaus auch Anwendungen in denen man nicht die Lichtstärke von mehreren Halogenstrahlern benötigt. Meinen Flur würde ich grundsätzlich dazu zählen. Allerdings konnte ich mich noch nicht dazu durchringen, die verbliebenen Halogenstrahler mal testweise zu deaktivieren. Denn eigentlich müsste ich ja zwei weitere LED-Strahler in die Fassungen setzen, um die Lichtstärke korrekt zu beurteilen. Zudem habe ich Bedenken wegen der Farbtemperatur. Denn der Flur ist der Ort, an dem ich meine Fotografien vergrößert und gerahmt aufhänge und ich habe mich daran gewöhnt, sie in dem warmen Licht zu sehen.

Letztendlich bin ich also noch nicht bereit, Halogen komplett aufzugeben. Allerdings werde ich die LEDs vorerst in den bisher nicht genutzten Fassungen lassen. Das gibt den Vorteil, etwas mehr Licht zu erzeugen, ohne den Stromverbrauch zu sehr zu erhöhen. Und da die Beleuchtung  von der hohen Decke eher indirekt über die Wände funktioniert, mischen sich die Lichtfarben. Momentan find ich diese Mischung ganz interessant, werd mir aber über die nächsten Tage noch eine abschließende Meinung dazu bilden müssen.

Nachtrag: Es war mir gestern dann zu spät, die nötigen Links in den Text einzufügen, was ich heute nachholen wollte. Beim morgendlichen Einschalten des Flurlichtes passierte es dann: einer der beide Halogenstrahler verbschiedete sich. Somit ist nun ein Segment meines Flures nur noch von einem LED-Strahler beleuchtet. Jetzt abends im Dunkeln muss ich sagen, dass auch die doppelte Lichtstärke dort nicht ausreichen würde. Und die Lichtfarbe gefällt mir gar nicht. Viel zu kalt. Gut, dass ich die Leiter noch nicht wieder in den Keller geschafft habe.

Kalibrierungstips

Ich hatte ja schonmal darüber berichtet, dass ich mit dem Spyder 3 Elite meine Monitore kalibriere.  Hier mal zwei ganz praktische Tips für die Kalibrierung unter Windows XP, die mir beim Einrichten meines neuen Monitors aufgefallen sind:

1. Tipp: Video-Fenster

Video-Fenster (z.B. im Windows Media Player) scheinen direkt gerendert zu werden, ohne dass die Profildaten dafür aktiv werden. Daher macht es Sinn, die Monitoreinstellungen bereits vor dem Kalibrieren so anzupassen, dass Videos angenehm erscheinen und z.B. Hauttöne korrekt aussehen.

2. Tipp: Applikationen mit Farbprofilunterstützung

Nach dem Kalibrieren fand ich plötzlich, dass meine Firefox-Fenster alle einen seltsamen Farbstich haben. Erst nach einigen Minuten fiel mir auf, dass Firefox während der Kalibrierung bereits lief. Die Farbprofildaten werden offenbar nur einmal beim Start geladen. Daher versuchte das Programm immer noch die Farben an das alte Profil anzupassen. Nach einem Neustart der Applikation funktionierte alles wie erwartet. Das dürfte sicherlich für alle Programme mit Farbprofilunterstützung zutreffen.

26 Zoll

Nachdem ich mir schon einen neuen Schreibtisch zugelegt hatte, war ich nun langsam auch meinen alte 19-Zoll-Röhrenmonitor leid. Er nahm einfach zu viel Platz auf dem Schreibtisch weg und bei der Bildschirmgröße, die ich vom Job her gewöhnt bin, wurde er mir auch zu klein.

Monitorauswahl

Die Lösung sollte ein Flachbildschirm sein. Zunächst schaute ich mich lange Zeit im 24-Zoll-Segment um. Meine Anforderungen waren soweit klar: Gute Kontraste, Blickwinkelunabhängigkeit und großer Farbraum. Reaktionszeit ist mir eher unwichtig. Ich bin Fotograf, kein Spieler.

Leider ist es sehr schwierig Testberichte zu finden, die einerseits aktuelle Modelle enthalten, andererseits auch noch halbwegs vertrauenswürdig sind. Da liest man zum Teil direkt widersprüchliche Aussagen. Allerdings konnte man herausfinden, dass die günstigen TN-Panels in Sachen Blickwinkelabhängigkeit und Farbraum eher schlecht abschließen. Andere Typen gibt es aber praktisch nur von EIZO und lagen nicht im Budget. Allerdings haben im Test von c’t die neuen Displays von LG und Samsung recht gute Noten erhalten, insbesondere der Blickwinkel liegt bei 160 Grad. Da der Preisunterschied dann nur noch gering war, enschied ich mich für den großen Bruder des getesteten Samsung SyncMaster T240,  das SyncMaster T260.

Fazit

Im direkten Vergleich fällt zuallererst auf, dass auf dem TFT die Hintergrundbeleuchtung das Schwarz immer deutlich heller erscheinen lässt, als auf dem Röhrenmonitor. Das lässt sich zwar etwas mit dem Helligkeitsregler justieren, aber komplettes Schwarz ist nicht erreichbar.  Nach der Kalibrierung fand ich die Farben fast identisch, die Röhre schien trotzdem ein ganz klein wenig wärmer. Den Farbumfang kann ich schlecht einschätzen, visuell sehe ich keine Unterschiede. Der Grauverlauf hat in einigen Bereichen leichte Stufen, darauf wird man achten müssen. Aber das haben auch die teureren Monitore in der Firma. Dafür ist die Schärfe deutlich angenehmer als auf dem alten Monitor. Man merkte sonst gar nicht wie verwaschen die Details dort wirkten.

Die Blickwinkelunabhängigkeit ist Helligkeitsbereich Klasse. Wie getestet kann man das Bild aus allen Richtungen erkennen. Vorsichtiger muss man aber bei der Farbe sein. Von der Seite kommt es recht schnell zu Verfälschungen. Wenn man sehr nahe am Gerät sitzt, kann das schon die Bildränder betreffen.

Insgesamt sind die 1920×1200 Pixel im Breitbildformat aber eine echte Bereicherung. In Lightroom passen die Werkzeuge perfekt neben das querformatige Foto (jetzt wurde mir der Sinn der Anordnung erstmal wirklich klar) und ich sehe immer noch deutlich mehr Auflösung des Bildes als vorher. Dadurch und durch die bessere Schärfe muss ich viel seltener in die Bilder hineinzoomen, was eine sehr praktische Arbeitserleichterung ist.

Auch wenn nich alles perfekt ist, bin ich am Ende sehr zufrieden mit dem Kauf. Der Monitor nimmt trotz viel größerer Bildfläche weniger Platz auf dem Schreibtisch weg. Und allein das ist es schon wert.