Bisher waren mir LED-basierte Leuchtmittel für den Hausgebrauch einfach zu teuer. Rund 10 Euro anstelle weniger Cent für eine herkömmlich Glühlampe erfordern schon viel Idealismus. Denn bis sich bei dem Preisunterschied die Stromeinsparung im Geldbeutel bemerkbar macht, dauert es schon eine Weile.
Nun ergab sich aber die Chance zum Test: Lidl bot LED-Strahler (mit 18 LEDs) für knapp 5 Euro an, passend in einer GU10 Fassung wie sie meine Lichtinstallation im Flur benötigt. GU10-Strahler zeichnen sich dadurch aus, dass sie direkt an 230 Volt Spannung betrieben werden. Das macht sie offenbar sehr teuer (3-4 Euro als Halogen) und aber anscheinend auch fehleranfällig. Ich hab bestimmt alle 5 Strahler schon einmal ausgetauscht. Einer ist sogar mit Funkenregen explodiert (so ziemlich mit Beginn des letzten Irak-Krieges, was wenig erbaulich war). Momentan sind 3 von ihnen defekt, ohne ausgetauscht worden zu sein. Nicht das ich es aufgegeben hätte, aber allein die Rechnung 5×50 Watt lässt einen da schon etwas an der Notwendigkeit von so viel Licht zweifeln. Denn eigentlich ist mein Flur auch mit zwei Strahlern nicht wirklich dunkel.
Also der ideale Ersatz: Kaum teuerer, langlebig und nur 1 Watt Leistungsaufnahme. Was man allerdings nirgends findet, ist eine Angabe zum Vergleich der Lichtstärke der LEDs mit einem herkömmlichen Strahler. Bei anderen Energiesparlampen war sowas zumindest früher mal üblich. Normalerweise sollte einen das schon stutzig machen. Allerdings wollte ich ja testen. Also – gesagt, getan – kaufte ich im nächsten Lidl (zwei Stunden nach Öffnung) den Restbestand von 3 Strahlern auf.
Solche guten Nachrichten verbreitet man ja gerne per Twitter. (b)nSonic war so nett, mich auf seinen LED-Erfahrungsbericht in seiner Podcast Episode #74 hinzuweisen – der allerdings eher ernüchternd ausfiel. Aber egal, immerhin waren ja seitdem zweieinhalb Jahre potentieller Entwicklungszeit vergangen und am Kauf konnte ich jetzt eh wenig ändern.
Somit stieg ich am späten Abend auf die Leiter und tauschte gespannt den ersten defekten gegen einen neuen LED-Strahler.
Erste Wahrnehmung: die Farbe. Obwohl ich beim Fotografieren sehr auf Farbtemperaturen und Farbabgleich achte und auch versuche, diese gezielt einzusetzen, war mir nicht bewusst, wie warm eigentlich das Licht eines Halogenstrahlers ist. Bis ich den Kontrast des kalten LED-Lichtes sah. Extremer Unterschied.
Dann, die Lichtstärke: Gegen die Helligkeit des 50-Watt-Strahlers ist dieses eine Watt nur ein schwaches Leuchten. Bereits bei 20 Watt kann man nicht mehr direkt in einen Halogenstrahler schauen. Beim LED-Gegenstück ist das allerdings problemlos möglich. Zudem ist beim LED-Strahler das Licht sehr auf einen Punkt gerichtet, während in der Halogenvariante ein sehr breiter Lichtkegel entsteht.
Fazit: Die Idee, einen Halogenstrahler problemlos durch LED-Technologie zu ersetzen, kann man beim aktuellen Stand der Technik direkt wieder vergessen. Allerdings gibt es durchaus auch Anwendungen in denen man nicht die Lichtstärke von mehreren Halogenstrahlern benötigt. Meinen Flur würde ich grundsätzlich dazu zählen. Allerdings konnte ich mich noch nicht dazu durchringen, die verbliebenen Halogenstrahler mal testweise zu deaktivieren. Denn eigentlich müsste ich ja zwei weitere LED-Strahler in die Fassungen setzen, um die Lichtstärke korrekt zu beurteilen. Zudem habe ich Bedenken wegen der Farbtemperatur. Denn der Flur ist der Ort, an dem ich meine Fotografien vergrößert und gerahmt aufhänge und ich habe mich daran gewöhnt, sie in dem warmen Licht zu sehen.
Letztendlich bin ich also noch nicht bereit, Halogen komplett aufzugeben. Allerdings werde ich die LEDs vorerst in den bisher nicht genutzten Fassungen lassen. Das gibt den Vorteil, etwas mehr Licht zu erzeugen, ohne den Stromverbrauch zu sehr zu erhöhen. Und da die Beleuchtung von der hohen Decke eher indirekt über die Wände funktioniert, mischen sich die Lichtfarben. Momentan find ich diese Mischung ganz interessant, werd mir aber über die nächsten Tage noch eine abschließende Meinung dazu bilden müssen.
Nachtrag: Es war mir gestern dann zu spät, die nötigen Links in den Text einzufügen, was ich heute nachholen wollte. Beim morgendlichen Einschalten des Flurlichtes passierte es dann: einer der beide Halogenstrahler verbschiedete sich. Somit ist nun ein Segment meines Flures nur noch von einem LED-Strahler beleuchtet. Jetzt abends im Dunkeln muss ich sagen, dass auch die doppelte Lichtstärke dort nicht ausreichen würde. Und die Lichtfarbe gefällt mir gar nicht. Viel zu kalt. Gut, dass ich die Leiter noch nicht wieder in den Keller geschafft habe.
Das glaube ich schon, dass eine 1 Watt LED zu funzelig ist und kein Ersatz für eine Halogenleuchte. Ein Videoproduzent nutzt LED Leuchten: http://www.maxiled.ch/hallo-erdling-mein-name-ist-spotty/ um Objekte auszuleuchten. 3 Watt sollten es schon sein, um ein richtiges Ergebnis zu erhalten. Je nach Einsatz muss dann halt ein bestimmter Abstrahlwinkel der LED Leuchte gewählt werden.
Ja richtig, um etwa die gleiche Helligkeit wie eine Halogenlampe zu erreichen sollte es doch schon ein LED Strahler mit mindestens 3 Watt sein. Je nachdem welche LED Leuchtmittel verwendet werden muss das Licht aber nicht umbedingt kalt wirken.