Archiv für den Monat: November 2008

Spyder 3 Elite – Erster Eindruck

Nach diversen Irrungen, aus denen eine Wartezeit von 2 Monaten resultierte, hatte ich endlich am Freitag die neue Version des Spyder von Datacolor auf meinem Büroschreibtisch liegen.

Der Spyder ist ein Farbmessgerät (Kolorimeter), mit dem man die Darstellung des Monitors, Projektors oder Druckers kalibrieren kann, um mittels eines erzeugten Farbprofils die bestmögliche Darstellung des Farbraumes zu erhalten. Sehr praktisch, da dadurch der Ausdruck später genauso aussieht, wie die Darstellung am Bildschirm.

Der Sypder 3 Elite tritt die Nachfolge des Spyder 2 Pro an und kann Monitore und Projektoren kalibrieren. Neben Verbesserungen am Farbsensor (laut Hersteller größere Fläche und höhere Genauigkeit) kann das Gerät nun das Umgebungslicht messen und – wenn man es am Computer angeschlossen lässt – die Anzeige ständig dran anpassen.

Im ersten Test erscheint mir die Farbmessung tatsächlich ein wenig besser. Auf meinem großen Dell-Display sehe ich kaum Unterschiede, aber auf einem etwas farbstichiger HP-LCD und einem älterer Röhrenmonitor erscheinen die Farben realistischer. Auch sehr positiv ist mir aufgefallen, dass in meinem Dualmonitor-Setup jetzt endlich die beiden Monitore korrekt erkannt werden und beim Systemstart das passende Profil geladen wird. In der alten Software musste ich da nach jedem Reboot von Hand nachhelfen.

Nur die Stabilität am Monitor lässt etwas zu wünschen übrig. An die Stelle von 3 Saugnäpfen am Spyder 2, die das Kolorimeter gut am Monitor festgehalten haben, ist jetzt ein einziger getreten. Da das Kabel auf der gegenüberliegenden Seite des Saugnapfes angebracht ist, ist es leider auch nicht möglich, den Spyder durch das Gegengewicht am Kabel zu stabilisieren. In der Anleitung findet sich dann auch der Hinweis, dass man den Spyder entweder per Saugnapf oder per Gegengewicht anbringen soll. Beides funktionierte bei mir nicht wirklich zufriedenstellend, so dass ich letztendlich das Gerät während der Kalibrierung ein wenig mit dem Finger oberhalb des Saugnapfes an den Monitor drückte. Das ging ganz gut, aber vielleicht hab ich ja hier noch etwas übersehen, und ich finde noch eine bessere Variante. Immerhin hat sich auch die Kalibrierungszeit etwas reduziert, so dass der Vorgang beendet ist, bevor der Finger zu sehr ermüdet.

Flash 10 und Silverlight 2

Als Hersteller von Webtechnologien, die als Browserplugin arbeiten, hat man es nicht leicht. Irgendwie muss man beim erscheinen einer neuen Version mit neuen Features die Nutzer dazu bringen, diese auch zu installieren.

So fällt es dann schon auf, dass sowohl beim Erscheinen von Adobes Flash Player 10 als auch Microsofts Silverlight 2 beide mit einem als kritisch eingestuften Security-Advisory versehen wurden. Und das, wo man üblicherweise versucht, den Ball flach zu halten und kaum über Sicherheitsprobleme spricht. Das letzte große Security-Advisory für Flash gab es z.B. bei der Einführung des H.264/AVC-Videodecoders.

Ich hoffe, der Eindruck ist falsch, und die Hersteller sind wirklich um die Sicherheit der Anwender bemüht und warten nicht nur mit dem Fix bis zum nächsten Feature-Release. Ansonsten wäre wohl Deinstallation zu empfehlen.

Bei Silverlight wäre das ja sogar noch denkbar. Ich benutze keine Website, die aus der Microsoft-Technologie Mehrwehrt zieht (und das schließt das MS-Downloadcenter mit ein). Allerdings kommt man an Flash schon kaum noch vorbei. Inbesondere die ganze Video-Player sind schon sehr praktisch. Und solange das W3C sich nicht entscheiden kann, einen Tag für direkte Videoeinbindung in HTML zu definieren, wird das wohl auch auf längere Zeit so bleiben.

Aus meinem JVT-Hintergrund kann ich ja nur begrüßen, das beide Plugins jetzt H.264/AVC decodieren können. Und als das High-Profile von H.264/AVC einen Emmy gewann, war Microsoft sogar ein bisschen stolz darauf, an der Standardisierung (nicht ganz unwesentlich) beteiligt gewesen zu sein.